Harfenbau ist ein Unterfach aus der Berufsgruppe
Zupfinstrumentenbau. Da es verschiedenste Formen und Typen von Harfen gibt,
sind die handwerklichen Anforderungen abhängig von der Bauart und der
feinmechanischen Herausforderung des jeweiligen Instrumententyps.
Im Jahr 1810 erfand Sébastien Érard die Doppelpedalmechanik.
Durch Einbringung seines hochtechnischen Wissens versuchte er erstmals, aus der
oft improvisierten Mechanik ein dauerhaft funktionierendes Musikinstrument zu
bauen. Seitdem ist der Harfenbau in seiner Höchstform zu einer umfangreichen
Handwerkskunst herangereift. So ist der heutige Harfenbauer gefordert, entweder
alle Handwerkstechniken selbst zu beherrschen oder eine Gruppe von versierten
Spezialisten auf das fertige Musikinstrument einzuschwören und zu leiten. Grob
beschrieben sind es acht wichtige Berufsrichtungen, die auf der handwerklichen
Seite eines Harfenbauers zu finden sind: Schreiner, Drechsler, Schnitzer,
Feinmechaniker, Lackierer, Intarsienspezialist, Vergolder und Akustiker. Dazu muss
der Harfenbauer die kaufmännischen Seiten des Berufs, wie den Kaufmann, den Verkäufer,
den Marketingspezialist, den Facheinkäufer, den Servicedienstleister, den Messebauer
und den Betriebsleiter abdecken.