Finess Harfen

Harfenmanufaktur
Johannes Fischer
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Die Entwicklung der Harfe in Europa und der Welt

In Europa gibt es in der Harfengeschichte vielerlei Entwicklungen sowie Höhen und Tiefen in der Beliebtheit der Harfen. Trotzdem ist erkennbar, dass bestimmte Kulturen oder Länder in Europa ein spezielles Interesse für Harfen entwickelt haben. Gerade diese speziellen Interessen haben die jeweiligen Harfenbauer beflügelt, nach bestem Wissen und Können ihre Harfentypen zu erfinden oder nach dem jeweiligen Kenntnisstand weiter zu entwickeln. Parallel dazu ist auch der Musikstil durch die jeweiligen Harfenformen stetig gewachsen und geprägt worden.
Die römische Kultur (nach griechischen Vorbildern) zeigt uns vorwiegend Lyren bzw. Leiern als Vorgänger der heutigen Harfen. Deren Verbreitungsgebiet reicht bis nach Köln, wo man bei Ausgrabungen in St. Severin als Grabbeigabe eine Lyra gefunden hat.

Die keltische Kultur verwendete Instrumente bevorzugt zu mystischen Ritualen. Auch hier gibt es zahlreiche Belege über Harfen, nach denen die heute handelsüblichen keltischen Harfen nachempfunden werden.
In der gotischen Epoche finden sich teilweise die Bauformen der Kelten wieder, aber mit gotischen Verzierungen und der typischen, nach oben weisenden Bauform.
Eine Harfenform, die die alpenländische Kultur nachhaltig beeinflusste, ist die Böhmische Harfe, von der sich die Tiroler Harfenbauer zu ihren Weiterentwicklungen inspirieren ließen.
Die Tiroler Liederharfe oder Tiroler Volksharfe wurde durch die Erfindung einer Pedalmechanik des bayerischen Harfenbauers aus Mindelheim, Jacob Hochbrucker, im Jahr 1720 zu einem vielseitigen Instrument weiterentwickelt und ist eine der wenigen Bauarten, die man als Einfachpedalharfe bezeichnen kann. Auf Grundlage dieser Harfen haben sich in jüngerer Zeit neuerdings in Bayern einige Harfenbauer angesiedelt, die zur Weiterentwicklung der Einfachpedalharfen beitragen. Zu erwähnen ist hierbei besonders die Erweiterung von der üblichen fünfoktavigen zu einer sechsoktavigen Harfe mit der gleichzeitigen Verbesserungen nach ergonomischen, akustischen und ästhetischen Gesichtspunkten in Form der Finess-Harfe von Johannes Fischer, dem Entwickler und Harfenbauer dieses Instrumentes.

Irland hat eine lange und bedeutende Harfentradition, wie schon das Wahrzeichen der Irischen Harfe belegt, während in England die walisische Tripleharfe erwähnenswert ist.

Auch in Frankreich gibt es jahrhundertealte Belege über das Harfenspiel. Im 18. Jahrhundert entwickelten sich besonders schöne, reich verzierte Harfen im Stile Louis XVI. Damals war es besonders in den Herrschaftshäusern angesehen, Harfe zu spielen. Nach und nach wurden Lehrer an die Höfe gebeten, so entwickelten sich große Harfenschulen. Im Streit, ob eine chromatische oder diatonische Stimmung besser wäre, beflügelten sich die Harfenbauer gegenseitig mit Ideen und es entwickelte sich die heute noch vielseitigste Bauform von Harfen – die Konzertharfe.

Diese Aufzählungen sind nur einige wichtige von vielen Spezialentwicklungen der Harfen in Europa und geben einen kleinen Einblick in die Vielfalt des Harfenbaus, welche immer auch die Möglichkeiten der Nutzung und somit auch die Spieltechniken geprägt haben. Ausgehend von Frankreich entwickelte sich die Erfindung der Konzertharfe durch Sébastien Érard 1810 zur Harfe von Weltbedeutung. Mit der zeitgleich stattfindenden Hochkultur von herausragenden Harfenspielern und Harfenschulen brachten die ehemaligen Kolonialmächte Frankreich und England die Konzertharfe mit deren neuen Möglichkeiten in alle bekannten Städte und Orchester der gesamten Welt. Trotzdem blühen die landesspezifischen Harfenformen mit ihren lange praktizierten Interpretationstechniken weiter, denn diese Instrumente sind auch immer mit einzigartigen Klangcharakteren beseelt und können zumeist auch von Laien gespielt werden.

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